Der Unterschied zwischen Pixel- und Vektorgrafiken
Aber was ist nun der Unterschied zwischen Pixel- und Vektorgrafiken? Bei welchen Anwendungen macht welches Format Sinn? Welche Vorteile bietet welches Format? Und wieso ist es überhaupt wichtig, das alles zu berücksichtigen?
Pixelgrafiken
Wie eingangs erwähnt, erzeugt jede Digitalkamera oder anderes Gerät mit Kamerafunktion ein Pixelbild. Die Fotografie ist der häufigste Vertreter der Pixelbilder. Dabei ist jeder Pixel ein einzelner Bildpunkt mit Farbinformationen. Die Bildpunkte sind in einem Raster angeordnet und ergeben so das komplette Bild. Je mehr Pixel ein Bild also hat, desto detailreicher ist es und je weniger Pixel ein Bild hat, desto grobkörniger ist es. Für Pixelbilder gibt es bereits eine Vielzahl von Bildbearbeitungsprogrammen.
Die häufigsten Endungen von diesen Bildern sind: jpg / jpeg, png, tif, gif und bmp.
Vektorgrafiken
Vektorgrafiken haben einen anderen Anwendungsbereich und Zweck als Pixelgrafiken. In ihnen sind keine Informationen über Bildpunkte hinterlegt, sondern Sie bestehen aus einzelnen fest definierten Punkten die über Pfade gerade oder gebogen miteinander verbunden sind. Erzeugt man mit diesem Vorgehen eine geschlossene Fläche, so kann man dieser Farbinformationen zuweisen. So kann man relativ schnell geometrische Formen erzeugen und daraus ein grafisches Element machen, beispielsweise ein Logo, Infografiken oder Icons. Schriften basieren übrigens auch auf Vektoren!
Die häufigsten Dateiendungen sind hierbei ai, eps, pdf und svg.
Vor- und Nachteile
Dateigröße
Da bei Pixelgrafiken jeder Bildpunkt für sich eine komplette Farbinformation beinhalten muss und man bei einem guten Foto gut und gerne mal 15 Mio. dieser Bildpunkte hat, sind pixelbasierte Grafiken meist mehrere Megabyte groß. Sie werden übrigens schlagartig größer, sobald man Sie mit Bildbearbeitungsprogrammen öffnet und mit verschiedenen Effekten und Ebenen bearbeitet. So können Arbeitsdateien von Photoshop schnell einige hundert Megabyte groß werden. Das ist ziemlich rechen- und speicherintensiv.
Im Gegensatz dazu haben Vektorgrafiken meist eine sehr kleine Dateigröße, da hier nur Pfadpunkte, -kurven und Farbinformationen für die erzeugten Flächen verarbeitet werden müssen.
Skalierbarkeit / Komprimierbarkeit
Möchte man ein Pixelbild vergrößern, so wird das Bild dadurch nicht detailreicher, sondern einfach nur größer – sowohl in den Ausmaßen als auch in der Dateigröße. Man kann aus einem Pixel nun mal nicht mehr rausholen als einen Pixel, d.h. wenn man das Bild vergrößert, erzeugt man einfach nur mehr neue Pixel aus den ursprünglichen Pixeln. Es gibt hierbei verschiedene Algorithmen, wie Bildbearbeitungsprogramme vorgehen. Oft werden die Bildpunkte einfach nur dupliziert oder es werden neue Bildpunkte zwischen zweien mit einem gemittelten Farbwert erstellt.
Vektorgrafiken hingegen lassen sich beliebig groß skalieren, die mathematisch errechneten Bildpfade verändern sich dabei ja nicht. Eine Vektorgrafik sieht also in jeder Größe und Auflösung gestochen scharf aus!
Bearbeitbarkeit
Pixelbilder können durch den hohen Detailreichtum sehr präzise bearbeitet werden. So kann man täuschend echte Bildbearbeitungen, -verfremdungen und -montagen erreichen. Je kleiner das Bild (weniger Pixel) und je höher die Kompression ist (da hier Pixelgruppen miteinander verrechnet werden – so entstehen übrigens JPG-Artefakte), desto schwieriger wird die Bearbeitung. Und bei komplexen Bildbearbeitungen mit vielen Ebenen wir die Bearbeitung entsprechend aufwendiger.
Vektorbilder sind ebenfalls gut zu bearbeiten und in andere Projekte kopierbar. Wichtig ist bei Bildbearbeitungen immer: Strukturiert arbeiten, Ebenen ggfs. benennen und gruppieren, dann kann man effizient daran arbeiten.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen einen kleinen Einblick in dieses doch recht komplexe und technische Thema geben.
Beste Grüße
Ihr Herbert Tillmann
Bildquelle: https://picjumbo.com/pier-with-a-beautiful-lighthouse/